Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind

Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kunst
Nicht fotogen, gleichwohl sehenswert: Ausstellung im KIT – Kunst im Tunnel, Düsseldorf
Die rohe Bilddatei dient als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle jener Arbeiten, die derzeit im KIT – Kunst im Tunnel gezeigt werden. «RAW» vereint Werke von fünf jungen Düsseldorfer Künstlern, die Fotografie weiterdenken. Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann und Moritz Riesenbeck bespielen den Tunnel unter der Rheinuferpromenade mit Arbeiten, die das Spektrum der Fotografie in überraschender Weise ausloten. Fotoblitze und Farbmodelle, Sensoren und Sucher, Bildstörungen und Screenshots – solche Phänomene dominieren.
Blick in die KIT- Ausstellung «RAW», vorne Ulrike Kazmaiers Arbeit «Touch it» | Foto: Ivo FaberKunst
Atemlos durch die Bundeskunsthalle. Die Bonner Ausstellung «1920er! Im Kaleidoskop der Moderne» lässt eine rasante Epoche Revue passieren
In der Bonner Bundeskunsthalle kann man eine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger antreten – ein extremes Jahrzehnt, in dem das Licht besonders grell schien und die Schatten extrem düster ausfielen. Die Ausstellung «1920er! Im Kaleidoskop der Moderne» kehrt die negativen Seiten der Weimarer Republik nicht unter den Tisch, betont jedoch das revolutionäre Potenzial der Epoche, in der Leben und Kunst nahezu neu erfunden wurden.
Bugatti-Rennwagen, «Typ 35 C» (1927–1930), im Eingangsbereich der Ausstellung «1920er! Im Kaleidoskop der Moderne» | Foto: Simon Vogel, © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik DeutschlandKunst
Im Meer der Farben: Das Mu.ZEE in Ostende entdeckt die belgische Malerin Anna Boch
Dass der Impressionismus keine reine Männerangelegenheit war, hat sich längst herumgesprochen. Dennoch war die impressionistische Malerin Anna Boch selbst Kennern der Kunstrichtung bislang kaum ein Begriff. Das Mu.ZEE in Ostende rückt die belgische Malerin, die sich zugleich als Sammlerin hervortat, nun ins Rampenlicht. 175 Jahre nach der Geburt von Anna Boch (1848–1936) zeigt das Museum eine Auswahl ihrer Landschaften, Seestücke und Genrebilder. Die Kuratorin Virginie Devillez würdigt die aus begütertem Haus stammende Künstlerin auch als Sammlerin und als Mäzenin – um 1890 engagierte sie sich für den gleichaltrigen Kollegen Paul Gauguin ebenso wie für den fünf Jahre jüngeren Vincent van Gogh.
Anna Boch: «Chaumière en Flandre», um 1891 | Foto: Hadiye CangokceKunst
«Unsere Vorstellungen von Intelligenz haben sich stark verändert»: Interview mit Georg Trogemann über Kunst und Künstliche Intelligenz (KI)
Für das Magazin «kultur.west» befragte ich den Informatiker Georg Trogemann zu Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) – unterer besonderer Berücksichtigung der Folgen für Kunst und Kultur. Der an der Kölner Kunsthochschule für Medien lehrende Wissenschaftler erweiterte den Diskurs, indem er den brandaktuellen Chatbot GPT-4 konsultierte – und den maschinell generierten Antworten sogar den Vorrang gewährte.
Im Dialog mit ChatGPT | Foto: PexelsKunst
Grell und körperbetont: Ausstellung «Die unhintergehbare Verflechtung aller Leben», Kunsthalle Düsseldorf
Als Plädoyer für Feminismus und gesellschaftliches Engagement in der Kunst definiert sich die Schau «Die unhintergehbare Verflechtung aller Leben». Mit Ilse Henin steht eine neuentdeckte Altmeisterin im Zentrum der Gruppenausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf. Geboren 1944, erhielt sie durch die politisierten späten Sechziger ihre weltanschauliche Prägung. Gegen Kapitalismus, gegen Atomkraft, gegen den profitorientierten, von Männern dominierten Kunstmarkt – diese Maximen, die heute wieder von vielen jüngeren Kunstschaffenden geteilt werden, bestimmten und bestimmen Henins Leben und finden ein Echo in ihren Zeichnungen und Gemälden.
Blick in die Ausstellung «Die unhintergehbare Verflechtung aller Leben» – vorne Installation von Emma Talbot («Why Do We Think We Can Outwit Nature?»), im Hintergrund Bilder von Soraya Sharghi | Foto: Foto: Katja IllnerKunst
«New Now»-Festival: Erst klettern, dann Kunst gucken
Die zweite Ausgabe des Digitalfestivals «New Now», das bis August im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen präsentiert wird, steht unter dem Motto «Hypernatural Forces». Sieben «Residenzkünstler» haben vor Ort zukunftsweisende Werke produziert, in denen Natur und Technik eine Allianz eingehen. Mit der herkömmlichen Art der Kunstrezeption, bei der ein Betrachter ehrfürchtig, regungslos und in gebührendem Abstand vor dem Werk verharrt, haben diese Ideen nichts mehr zu tun. In der schönen neuen Kunstwelt geht es um eine virtuelle Realität, in die der Betrachter eintaucht, die er womöglich nach seinen Vorstellungen ummodelliert. Immersion lautet das Schlagwort.
Haha Wang besteigt die Kletterwand ihrer Installation «Would you would you would you•••••••» | Foto: Foto: Dirk Rose/Stiftung ZollvereinKunst
Genie oder Wahnsinn? Eine Berliner Ausstellung charakterisiert Hugo van der Goes als Maler der Extreme
Obwohl Hugo van der Goes unter den flämischen Malern in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine Berühmtheit war, wissen wir erstaunlich wenig über den Künstler. So unzureichend unsere Kenntnis der Lebensumstände, so schwierig, das Werk kunsthistorisch in den Griff zu bekommen. Eine Ausstellung der Gemäldegalerie Berlin bringt Licht ins Dunkel.
Hugo van der Goes: Sogenannter Monforte-Altar mit der «Anbetung der Könige» | Foto: Gemäldegalerie Berlin/Dietmar GunneKunst
Ausstellung in der Galerie Geuer und Geuer. Struktur und Licht – die Leitsterne des Heinz Mack
In seinen Aquarellen und Gouachen lässt der ZERO-Pionier Heinz Mack «Farbe als Licht und Licht als Farbe» erstrahlen. In einer kammermusikalischen Schau präsentiert die Düsseldorfer Galerie Geuer & Geuer knapp 25 kleine Aquarelle und Gouachen des Künstlers, der Ende der fünfziger Jahre zu den Mitbegründern der ZERO-Gruppe zählte. In den gegenstandsfreien Arbeiten auf Papier balanciert der Künstler farbige Flächen in immer neuen geometrischen Variationen aus.
Heinz Mack: «Ohne Titel», Pastell, 2014 | Foto: Atelier Prof. Heinz Mack