Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind

Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kunst
Art Cologne: Powerfrauen, Pionierinnen, Pop
Prominente Namen, viele Galerien aus Belgien und den Niederlanden und ein neuer Sektor – es gibt einige gute Gründe, die nächste Art Cologne zu besuchen. »Art + Object« nennt Messe-Chef Daniel Hug die Zone, wo bildende Kunst und Kunsthandwerk aufeinandertreffen. Weil immer mehr und vor allem jüngere Künstler*innen in die Gesellschaft hineinwirken wollen, ist die einst sakrosankte Unterscheidung zwischen »autonom« und »angewandt« ohnehin fragwürdig geworden. Sinnvoll also, dass »Art + Object« zusammenbringt, was zusammengehört. Sebastian Jacobi, der mit seiner Frau Andrea in Bad Ems den Modeshowroom »meinweiss« betreibt, hat das Kunst-und-Design-Crossover kuratiert. Im Mittelpunkt steht eine Sonderschau der saarländischen Textilkünstlerin Sophie Dawo (1926-2010), präsentiert vom Berliner Designhändler Jochum Rodgers.
Art Cologne | Foto: NRW TourismusKulturgeschichte
Mysterium Barbarossa
Friedrich I. Barbarossa feiert einen runden Geburtstag. Zum 900. des sagenumwobenen Stauferkaisers gratulieren Schloss Cappenberg in Selm und das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster in Gestalt einer Doppelausstellung. Mit zahlreichen Exponaten vergegenwärtigt «Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft» das Bild eines Monarchen, der bis heute fasziniert.
Der ertrinkende Barbarossa, Sächsische Weltchronik, 1. Viertel 14. Jahrhundert | Foto: Foto: Staatsbibliothek zu BerlinKunst
Schonungslos und ergreifend. Berlinde De Bruyckeres Ausstellung im Museum Bahnhof Rolandseck geht unter die Haut
Vom antiken Laokoon über mittelalterliche Kreuzigungsdarstellungen bis zu Francis Bacons eindringlichen Figurenbildern zieht sich der rote Faden existenzieller Kunst. Wer ihn in die Gegenwart verlängern will, sollte sich auf die Kunst von Berlinde De Bruyckere einlassen. Gelegenheit dazu bietet das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen. Dort ist die belgische Bildhauerin bis Anfang Januar 2022 mit einer Werkübersicht vertreten, in der die letzten Dinge aufs Tapet gebracht werden – ergreifend und schonungslos.
Blick in die Ausstellung «Berlinde De Bruyckere. PEL / Becoming the figure», Museum Bahnhof Rolandseck | Foto: Foto: Helmut ReineltKunst
Nicht kleckern, sondern klotzen
Reinhard Mucha ist bekennender Fan von Fortuna Düsseldorf. Während der traditionsreiche Fußballclub in die 2. Bundesliga abgestiegen ist, dürfte die aktuelle, enorm aufwendige Mucha-Doppelausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen den Düsseldorfer Künstler (Jahrgang 1950) endgültig in die Topliga des internationalen Kunstbetriebs hieven. Wobei er dort, strenggenommen, schon einmal mitspielte: 1992 und 1997 nahm Mucha an der documenta in Kassel teil. Schon zuvor, 1990, lud man den Konzeptkünstler gemeinsam mit Bernd und Hilla Becher ein, den Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig zu bespielen.
Reinhard Mucha: «Kopfdiktate» | Foto: © muchaArchiv/VG Bild-Kunst Bonn, 2022, Foto Achim KukuliesKunst
Photoszene Köln: Fotografie ist überall
Länger als drei Jahrzehnte hat die internationale Fotomesse photokina (1950-2018) an der Ausstellungs- und Veranstaltungsfront Flankenschutz vom Festival Photoszene bekommen. Als die Koelnmesse das Aus für das Treffen der Foto-, Video- und Imaging-Branche beschloss, machte die Internationale Photoszene Köln auf eigene Faust weiter und verlegte ihre Laufzeit ins Frühjahr. Vom 12. bis 21. Mai 2023 setzen Museen, Galerien, Showrooms und andere Institutionen der Domstadt erneut voll auf die Kraft der Kamerabilder. Um das Festival vorzubereiten und vorab Neugier zu wecken, haben die Photoszene-Macher*innen Heide Häusler, Dana Bergmann und Heidi Pfohl ein dreitägiges Veranstaltungsprogramm entwickelt.
Photoszene Köln | Foto: Simon BessemsKunst
Mission mit globalem Anspruch: Der Kunstpalast Düsseldorf feiert Christo, Jeanne-Claude und die Verhüllung der Welt
Knapp zweieinhalb Jahre nach Christos Tod rollt der Düsseldorfer Kunstpalast dem Verhüllungsvirtuosen und seiner kongenialen Partnerin Jeanne-Claude den roten Teppich aus. Die opulente Ausstellung lässt keine Wünsche offen – und wirft doch Fragen auf.
Christo: «Verhüllter VW-Käfer von 1961», 1963–2014, Christo and Jeanne-Claude Foundation | Foto: © Christo and Jeanne-Claude Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn, 2022, Foto: Wolfgang VolzErwin Heerich: Ein Mann voller Pläne
Als 2021 der 100. Geburtstag von Joseph Beuys begangen wurde, feierte man den Künstler mit einem Marathon von Ausstellungen und Veranstaltungen. In diesem Jahr steht der 100. Geburtstag seines Weg- und Ateliergefährten Erwin Heerich im Kalender der Jubiläen. Doch anders als bei Beuys hält sich die Würdigung beim nüchtern-analytischen Heerich (1922–2004) sehr in Grenzen. Immerhin: Die Stiftung Insel Hombroich, wo der Nachlass des Bildhauers aufbewahrt wird, präsentiert bis zum 30. Oktober die Ausstellung »Heerich 100. Die begehbare Skulptur«. Und auch das Museum Schloss Moyland widmet Erwin Heerich eine Hommage. Rund 110 seiner Plastiken, Zeichnungen und grafischen Serien sind in Bedburg-Hau zu sehen.
Erwin Heerich: Kartonplastik, um 1965 | Foto: Foto: Stiftung Museum Schloss Moyland/Maurice Dorren«Mapping the City»
Bei der Biennale der urbanen Landschaft, die vom 10. bis 24. September im Wissenschaftspark Gelsenkirchen an der Schnittstelle von Stadt und Land agiert, zählt ihr Fotoprojekt «Mapping the City« zu den Highlights. Tania Reinicke und Ekkehart Bussenius erkunden am Beispiel von asiatischen Megacitys und der Metropole Ruhr, wie Stadtplanung und Architektur den Alltag der Menschen vor Ort prägen. Für «kultur.west« habe ich mit Tania Reinicke über ihre Eindrücke gesprochen.
Bussenius & Reinicke: «Mapping the City», Beispiel Shenzen | Foto: Foto: Bussenius & Reinicke