Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind

Texte
Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Kunstforum International«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Vom 18. bis 20. August ist Brügge Schauplatz einer neuen Outdoor-Veranstaltung. Beim Reiefestival im UNESCO-Weltkulturerbe erwarten das Publikum Performance, Theater, Workshops und anderes mehr. Die erste Ausgabe des Festivals kreist um das Thema «Glaube». Gottes Geist weht, wo er will, so lautet eine oft zitierte Formulierung. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Programm des Reiefestivals. Während zeitgenössische Kunst oft Berührungsängste vor traditionellen Formen des Glaubens hat, wird der Dialog beim Reiefestival unbefangen und mit großer Offenheit und Neugier geführt.
In diesem Jahr hätte Ingolf Timpner (1963–2018) seinen 60. Geburtstag feiern können. Der Nachlass des Düsseldorfer Fotokünstlers, betreut von seiner Frau Nahlah Saimeh, will das Œuvre des Künstlers, der mit den Alten Meistern auf vertrautem Fuß stand, durch Ausstellungen und Publikationen bekannter machen. Timpner war ein Unzeitgemäßer, einer, dessen tiefernste Bilder an Existenzielles rühren und der eindringlichen Betrachtung bedürfen – also das Gegenteil dessen, was heute als Rezeptionsverhalten im zeitgenössischen Kunstbetrieb gang und gäbe ist.
Im Kunstpalast ist derzeit viel in Bewegung – schließlich wird im November im rundumerneuerten Gebäude die Neupräsentation der Sammlung eröffnet. Kathrin DuBois, Leiterin der Gemäldegalerie, verspricht Überraschungen. Im März 2023 wurde sie als Leiterin der Gemäldegalerie im Kunstpalast inthronisiert – de facto aber zeichnet die 1983 geborene Kunsthistorikerin schon länger verantwortlich für den Bilderschatz, der rund 2 500 Werke umfasst. 2021 übernahm DuBois bereits die kommissarische Leitung der Abteilung im städtischen Vielspartenmuseum.
In der Ausstellung «Calling» treffen ganz private Arbeiten von zwölf Künstlern aufeinander – Werke, die biographischen Zeugnischarakter haben und spirituell durchdrungen sind. Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf präsentiert Arbeiten von Lisa Alvarado, Lizzi Bougatsos, Beverly Buchanan, Michael Buthe, Moki Cherry, Melike Kara, Mark Leckey, Lee ’Scratch’ Perry, Sarah Pucci, Stefan Tcherepnin, Paul Thek und Gisèle Vienne. Kathrin Bentele, die Leiterin des Kunstvereins, hat eine Schau inszeniert, die zum Trip ins Innere inspiriert.
Die rohe Bilddatei dient als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle jener Arbeiten, die derzeit im KIT – Kunst im Tunnel gezeigt werden. «RAW» vereint Werke von fünf jungen Düsseldorfer Künstlern, die Fotografie weiterdenken. Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann und Moritz Riesenbeck bespielen den Tunnel unter der Rheinuferpromenade mit Arbeiten, die das Spektrum der Fotografie in überraschender Weise ausloten. Fotoblitze und Farbmodelle, Sensoren und Sucher, Bildstörungen und Screenshots – solche Phänomene dominieren.
In der Bonner Bundeskunsthalle kann man eine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger antreten – ein extremes Jahrzehnt, in dem das Licht besonders grell schien und die Schatten extrem düster ausfielen. Die Ausstellung «1920er! Im Kaleidoskop der Moderne» kehrt die negativen Seiten der Weimarer Republik nicht unter den Tisch, betont jedoch das revolutionäre Potenzial der Epoche, in der Leben und Kunst nahezu neu erfunden wurden.
Dass der Impressionismus keine reine Männerangelegenheit war, hat sich längst herumgesprochen. Dennoch war die impressionistische Malerin Anna Boch selbst Kennern der Kunstrichtung bislang kaum ein Begriff. Das Mu.ZEE in Ostende rückt die belgische Malerin, die sich zugleich als Sammlerin hervortat, nun ins Rampenlicht. 175 Jahre nach der Geburt von Anna Boch (1848–1936) zeigt das Museum eine Auswahl ihrer Landschaften, Seestücke und Genrebilder. Die Kuratorin Virginie Devillez würdigt die aus begütertem Haus stammende Künstlerin auch als Sammlerin und als Mäzenin – um 1890 engagierte sie sich für den gleichaltrigen Kollegen Paul Gauguin ebenso wie für den fünf Jahre jüngeren Vincent van Gogh.