Nichts ist unmöglich: Triennale Brügge

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 23. April 2024
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Mittelalterliche Altstadt und Gegenwartskunst: Wie passt ein derart ungleiches Paar zusammen? Ausgezeichnet – jedenfalls wenn Brügge der Schauplatz einer solchen Begegnung ist. Die Triennale Brügge verwandelt die Hauptstadt der Provinz Westflandern, geadelt als UNESCO-Weltkulturerbe, in eine Bühne für zeitgenössische Kunst und Architektur. Die Stadterkundung auf den Spuren der zwölf ortsgebundenen Arbeiten spielt sich innerhalb eines überschaubaren Areals ab. Innerhalb der einzigartigen spätmittelalterlichen Altstadt, die wie durch ein Wunder von Kriegszerstörungen und Feuersbrünsten verschont blieb, liegen die einzelnen Triennale-Stationen in fußläufiger Nähe.

Doppel-Triennale in Belgien. Alle Wege führen zur Kunst

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 17. April 2024
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Belgien ist ein kleines Land. Und leistet sich doch zwei Triennalen mit internationalem Anspruch, die nicht bloß parallel stattfinden, sondern obendrein in derselben Region. Während Beaufort24 zum Kunst-Streifzug entlang der Nordsee-Küste animiert, bringt die Triennale Brügge zeitgenössische Kunst und Architektur in einen Dialog mit dem UNESCO-Weltkulturerbe.

Meister der Verwandlung

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 4. April 2024
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Zeitlebens hat sich James Ensor zeichnend und malend selbst befragt, um die Facetten seiner Persönlichkeit auszuloten. Zum 75. Todesjahr des Pioniers der Moderne versammelt das Ensor-Haus in Ostende eine Auswahl seiner Selbstporträts. Das Rollenspiel lag dem Maler im Blut, wie die von Xavier Tricot kuratierte Werkübersicht mit zahlreichen charakteristischen Beispielen demonstriert. James Ensors Selbstporträts zeugen von der Fähigkeit, sich in verschiedenste Charaktere und Kostümierungen hineinzufinden.

Ausstellung Roni Horn im Kölner Museum Ludwig. Alles ist im Fluss – auch die Identität

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 2. April 2024
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Die Werkübersicht der US-Künstlerin Roni Horn im Kölner Museum Ludwig präsentiert sich als ein Kaleidoskop der Kunst. Mehr als 100 Arbeiten der 1955 geborenen Amerikanerin vereint die Ausstellung «Give Me Paradox or Give Me Death». Da gibt es Porträtfotografien, beispielsweise von Horns Nichte, der Schauspielerin Isabelle Huppert oder von der Künstlerin selbst – in Form von Serien bringen sie die Facetten einer Persönlichkeit zum Ausdruck. Breiten Raum nehmen abstrakte Zeichnungen ein. Ferner findet man Collagen und minimalistische Bodenplastiken. Gemeinsamer Nenner der Arbeiten ist eine Vorliebe für Paarungen und Pendants.

Zu Tisch. Das Mataré-Haus in Meerbusch

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 29. März 2024
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Die April-Ausgabe des NRW-Magazins «kultur.west» befasst sich im Schwerpunkt mit dem Thema «Künstlerhäuser». Eines davon, wenig bekannt, aber bemerkenswert, ist das Mataré-Haus, das ich für «kultur.west» besucht habe. In Meerbusch-Büderich richtete der Bildhauer Ewald Mataré eine Wohn- und Arbeitsstätte ein, die ihren idyllischen Charakter bis heute bewahrt hat. Dank des dHCS-Stipendiums beleben seit 2022 junge Düsseldorfer Künstler das Mataré-Haus. Ein Ort des Schaffens und der Inspiration.

Streicheleinheiten im Museum. «Please Touch!»: Im Kunstpalast lädt Tony Cragg zu einer hautnahen Begegnung mit seinen Skulpturen ein

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 22. März 2024
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Normalerweise ist das Berühren der Kunst im Museum strikt untersagt. Der Düsseldorfer Kunstpalast setzt dieses Tabu vorübergehend außer Kraft. Die aktuelle Werkübersicht «Please Touch!» vereint Skulpturen des Bildhauers Tony Cragg, die mit den Augen und mit den Händen wahrgenommen werden dürfen. Craggs Kunst bietet für Berührungspunkte das ideale Experimentierfeld: zum einen, weil seine Skulpturen sich zu einem Formenarsenal fügen, das mannigfaltiger kaum gedacht werden kann; zum anderen – und sogar noch bedeutsamer – weil der Bildhauer, der seine Werke als «gewollte Verlängerungen unserer Körper» betrachtet, eine Vielzahl von Materialien zum Einsatz bringt, die allesamt über je eigene Tasteigenschaften und Temperaturen verfügen

Lieber ein Museum anzünden als ein Kulturzentrum eröffnen? Vor hundert Jahren suchten die Surrealisten die Provokation

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 13. März 2024
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1924 veröffentlichte André Breton in Paris das erste Manifest des Surrealismus. Zwei Ausstellungen in Brüssel feiern das Jubiläum und betonen den belgischen Anteil an der Avantgarde-Bewegung. Die Königlichen Museen der Schönen Künste Belgiens zeigen die Schau
«Imagine! 100 Jahre internationaler Surrealismus». Parallel läuft im Palais des Beaux-Arts – BOZAR die Präsentation «Histoire de ne pas rire. Surrealismus in Belgien».

Späte Gerechtigkeit

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 28. Februar 2024
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In der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen treffen von März bis August zwei Pioniere der Abstraktion aufeinander. Die K20-Schau «Träume von der Zukunft» bringt Werke von Hilma af Klint und Wassily Kandinsky in einen Dialog. Kandinsky, dessen 1911 veröffentlichte Abhandlung «Über das Geistige in der Kunst» bis heute häufig zitiert (und wenig gelesen) wird, hat die ‚Erfindung‘ der abstrakten Kunst für sich reklamiert. Doch weist seine Patentanmeldung einen kardinalen Lapsus auf: Hilma af Klint, die wie Kandinsky Materialismus und Positivismus ablehnte und die gegenstandslose Kunst als Schauplatz des Übersinnlichen verstand, sie hatte sich schon mehrere Jahre vor Kandinsky vom abbildenden Charakter der Malerei verabschiedet. Seit 1906 entstanden ihre abstrakten Werke, Serien wie «Urchaos», «Die Zehn Größten» oder «Altarbilder«.

Verliebt in die Farbe, vernarrt in die Maske

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 22. Februar 2024
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Unter den kunsthistorischen Denkwürdigkeiten dieses Jahres ragt ein Jubiläum hervor: Der 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor (1860–1949) gibt Anlass, den Symbolisten, der an der Schwelle der Moderne steht, zu feiern. Ausstellungen in Ostende, Antwerpen und Brüssel präsentieren sämtliche Facetten seines vielschichtigen Werks.

Schlipse mit Stil

Erschienen in: {mb_texte_texte_erschienen-in} | 6. Februar 2024
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Es soll knapp 100 verschiedene Möglichkeiten geben, eine Krawatte formvollendet zu binden. Ein Musterbeispiel für Vielfalt in der Herrenmode. Doch die Beliebtheit des Schlipses nimmt ab, ebenso wie die Verbindlichkeit, ihn bei offiziellen Anlässen oder in gehobener beruflicher Stellung zu tragen. Stefan Thull bedauert den schleichenden Niedergang der Krawatte. Der Aachener Sammler und frühere Modeberater hat seit Jahrzehnten ein Faible für das Halsgebinde. Mehr noch – er sammelt auch Krawatten. Nicht als Kleidungsstück, sondern als Motiv, das auf Kunstwerken und Fotografien zu sehen ist. Im vergangenen Sommer überließ er der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin seine Kollektion «Die Krawatte in der Fotografie» als Schenkung.