Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind
![Jörg Restorff | Foto: Ute Gabriel](https://joerg-restorff.de/wp-content/uploads/Joerg_Restorff_Foto_Ute_Gabriel_08.webp)
Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kunst
Der mysteriöse Meister. Ausstellungen in Brügge und Berlin feiern Hugo van der Goes
Obwohl er in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts der meistgerühmte flämische Maler war, ist Hugo van der Goes der große Unbekannte der altniederländischen Kunst. Einer Ausstellung über den Künstler stellen sich also einige Hürden in den Weg. Dennoch nehmen nun gleich zwei Museen die Herausforderung an, den mysteriösen Meister zu würdigen und seine Kunst zu dechiffrieren. Derzeit präsentiert das Musea Brugge im gotischen Sint-Janshospitaal in Brügge die Ausstellung «Den Tod vor Augen. Hugo van der Goes: Alter Meister, neue Blicke». Im Frühjahr kommen Bewunderer von Hugos subtil-realistischer Malerei in der Gemäldegalerie Berlin auf ihre Kosten. Dort startet Ende März die Sonderausstellung «Hugo van der Goes. Zwischen Schmerz und Seligkeit».
Hugo van der Goes: «Geburt Christi» | Foto: Foto: Gemäldegalerie Berlin/Dietmar GunneKunst
Auf der Suche nach der Künstlermelancholie. Hugo van der Goes, von der «sonderbaren Krankheit der Phantasie» ergriffen, malte vor allem heilige Bilder. Oder ist darin der Wahnsinn versteckt
Der Zusammenhang zwischen Genie und Wahnsinn gehört zu den beliebtesten Stereotypen der Kunstliteratur. Ein früher Vorläufer dieses Denkmusters, das im 19. Jahrhundert mächtig Auftrieb erhielt, ist der flämische Meister Hugo van der Goes (um 1440–1482). Jetzt versuchen Ausstellungen in Brügge und Berlin, Licht in das Dunkel seiner Biographie zu bringen.
Émile Wauters: «Der Wahnsinn des Hugo van der Goes», 1872 | Foto: Foto: Musea BruggeKunst
Der Krieg – ein Gewebe. «Battle: Reloaded» ist Margret Eichers gewaltige Reaktion auf den Krieg in Europa und ein Welttheater der Medienkunst
Medienkunst und zeitgenössische Wandteppiche, die an historische Tapisserien anknüpfen, gehen in der Arbeit von Margret Eicher eine ungewöhnliche Symbiose ein. Ihre Teppiche, mit Hilfe von Photoshop entworfen, in einer hochspezialisierten Firma gewebt, erschaffen eine Bühne, auf der sich ein abwechslungsreiches Geschehen entfaltet. Comic und Kunstgeschichte, Film und Popmusik, Science-Fiction und Computerspiele, Mode und Werbung – all das fließt ein, nimmt aufeinander Bezug in Eichers Bildwelt. Im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) ist die Künstlerin derzeit mit einer Solo-Ausstellung vertreten.
Margret Eicher vor ihrer Medientapisserie «Battle: Reloaded» | Foto: E.L. BerlinKunst
Muskel, Scham, Spucke. Carina Brandes, Florian Krewer und Raphaela Simon in der Kunsthalle Düsseldorf
«Es liebt Dich und Deine Körperlichkeit ein Verwirrter», so hat die Kunsthalle Düsseldorf ihre aktuelle Gruppenausstellung genannt. In der Tat löst der Titel Verwirrung aus. Für die Arbeiten von Carina Brandes, Florian Krewer und Raphaela Simon gilt das zum Glück nicht. Fotografie, Malerei und Skulptur vereinen sich am Grabbeplatz zu einer sehenswerten Bestandsaufnahme. Im Zeitalter von Optimierungswahn und KI-Selfies beharren die Künstler auf Körperbildern, die authentisch und unverwechselbar sind.
Foto-Text-Installation von Carina Brandes | Foto: Foto: Katja IllnerKunst
Die Kunsthalle Düsseldorf erkundet das Körpergefühl
Um Selbstbilder und Körperideale geht es in der neuen Gruppenausstellung der Kunsthalle Düsseldorf. Carina Brandes, Florian Krewer und Raphaela Simon zeigen Ansichten des modellierbaren Körpers.
Bilder und Skulpturen von Raphaela Simon | Foto: Foto: Katja IllnerKunst
Art Cologne: Powerfrauen, Pionierinnen, Pop
Prominente Namen, viele Galerien aus Belgien und den Niederlanden und ein neuer Sektor – es gibt einige gute Gründe, die nächste Art Cologne zu besuchen. »Art + Object« nennt Messe-Chef Daniel Hug die Zone, wo bildende Kunst und Kunsthandwerk aufeinandertreffen. Weil immer mehr und vor allem jüngere Künstler*innen in die Gesellschaft hineinwirken wollen, ist die einst sakrosankte Unterscheidung zwischen »autonom« und »angewandt« ohnehin fragwürdig geworden. Sinnvoll also, dass »Art + Object« zusammenbringt, was zusammengehört. Sebastian Jacobi, der mit seiner Frau Andrea in Bad Ems den Modeshowroom »meinweiss« betreibt, hat das Kunst-und-Design-Crossover kuratiert. Im Mittelpunkt steht eine Sonderschau der saarländischen Textilkünstlerin Sophie Dawo (1926-2010), präsentiert vom Berliner Designhändler Jochum Rodgers.
Art Cologne | Foto: NRW TourismusKulturgeschichte
Mysterium Barbarossa
Friedrich I. Barbarossa feiert einen runden Geburtstag. Zum 900. des sagenumwobenen Stauferkaisers gratulieren Schloss Cappenberg in Selm und das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster in Gestalt einer Doppelausstellung. Mit zahlreichen Exponaten vergegenwärtigt «Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft» das Bild eines Monarchen, der bis heute fasziniert.
Der ertrinkende Barbarossa, Sächsische Weltchronik, 1. Viertel 14. Jahrhundert | Foto: Foto: Staatsbibliothek zu BerlinKunst
Schonungslos und ergreifend. Berlinde De Bruyckeres Ausstellung im Museum Bahnhof Rolandseck geht unter die Haut
Vom antiken Laokoon über mittelalterliche Kreuzigungsdarstellungen bis zu Francis Bacons eindringlichen Figurenbildern zieht sich der rote Faden existenzieller Kunst. Wer ihn in die Gegenwart verlängern will, sollte sich auf die Kunst von Berlinde De Bruyckere einlassen. Gelegenheit dazu bietet das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen. Dort ist die belgische Bildhauerin bis Anfang Januar 2022 mit einer Werkübersicht vertreten, in der die letzten Dinge aufs Tapet gebracht werden – ergreifend und schonungslos.
Blick in die Ausstellung «Berlinde De Bruyckere. PEL / Becoming the figure», Museum Bahnhof Rolandseck | Foto: Foto: Helmut Reinelt