Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind
![Jörg Restorff | Foto: Ute Gabriel](https://joerg-restorff.de/wp-content/uploads/Joerg_Restorff_Foto_Ute_Gabriel_08.webp)
Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kulturgeschichte
150 Jahre Villa Hügel: Der Superwohnsitz im Grünen
1873 bezog Alfred Krupp die Villa Hügel in Essen. Ein Gebäude der Superlative, Zeugnis einer außergewöhnlichen Firmen- und Familiengeschichte. Zum 150. Hügel-Jubiläum hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ein Veranstaltungsprogramm organisiert, das für jeden etwas bietet: Zeitgenössische Kunst, Führungen, Vorträge, Stipendien, Filmvorstellungen und Open-Air-Konzerte sind unter dem Motto «Transformation» gebündelt.
Villa Hügel, Essen, Obere Halle, Zustand der Erbauungszeit, 1883 | Foto: Historisches Archiv KruppKulturgeschichte
44. Duisburger Akzente: Wenn der Mond in Duisburg landet
„Die Mysterien finden auf dem Hauptbahnhof statt“, hat Joseph Beuys gesagt. Ähnlich denken die Akzente. Ganz Duisburg will das Festival im März in ein Wunderland verwandeln, ein Land, in dem Kultur den Alltag magisch durchdringt. O.K., nicht ganz Duisburg, aber immerhin 31 Veranstaltungsorte sind es, die vom 3. März bis 2. April als Schauplätze der 44. Akzente dienen. In diesem Jahr haben sich die Akzente das Motto „Wunder“ zugelegt. Ein cleverer Schachzug, denn dieser Begriff birgt durch die Bank erfreuliche Assoziationen – sieht man ab vom „blauen Wunder“. Das „Wunder von Bern“ kommt einem in den Sinn, Zarah Leanders Evergreen „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“, Katja Ebsteins Schlager „Wunder gibt es immer wieder“ oder Whitney Houstons Song „Miracle“.
Luke Jerram: «Museum of the Moon» | Foto: Foto: James BillingsKunst
Hommage an Reiner Seliger. Vordenker des Upcycling
Zum 80. Geburtstag von Reiner Seliger richtet die Galerie Kellermann in Düsseldorf dem Bildhauer eine Ausstellung aus. Die Reliefs und Skulpturen, die Seliger aus Trümmern, Bauschutt und ausgemusterten Materialien wie Styropor formt, sind Musterbeispiele für Trends wie Recycling und Upcycling. Was heute in aller Munde ist, das praktiziert der Bildhauer seit mehr als einem halben Jahrhundert.
Reiner Seliger (rechts) und Galerist Matthias Kellermann in der Ausstellung «La Mostra» | Foto: Anne RantanenKunst
«Agenten des Augenblicks». Florian Illies erweckt im Düsseldorfer Kunstpalast die Kunstform Ölstudie aus dem Dornröschenschlaf
Der Düsseldorfer Kunstpalast rollt den roten Teppich aus für eine vernachlässigte Gattung des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung «Mehr Licht. Die Befreiung der Natur» versammelt rund 170 Ölstudien, deren Modernität verblüfft. Florian Illies, der die Schau gemeinsam mit Anna Christina Schütz kuratiert hat, verlor sein Herz schon vor Jahrzehnten an die Ölstudie. Ich sprach mit Illies über den diskreten Charme und das Kunstmarkt-Potenzial dieser im Freien gemalten Momentaufnahmen.
Carl Maria Nicolaus Hummel: «Studie eines Baumes im Park der Villa Carlotta», 1855 | Foto: Juan Cruz Ibañez GangutiaKunst
Die mit der Sonne malen
Immer mehr Kirchen aus dem 20. Jahrhundert werden abgerissen – oft entsorgt man bei der Gelegenheit auch gleich deren farbige Fenster. Gegen diese Form des religiösen Bildersturms wendet sich die in Mönchengladbach ansässige Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. Seit drei Jahrzehnten dokumentiert sie die fragilen Kunstwerke – und schützt sie, wo sie kann.
Franz Pauli: Fenster im Seitenschiff der ehemaligen Abteikirche von Pulheim-Brauweiler (jetzt katholische Kirche St. Nikolaus und Medardus) mit Szenen aus dem Alten Testament, 1967: Detail mit Adolf Hitler als Verkörperung des Bösen und Konrad Adenauer als Daniel in der Löwengrube | Foto: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh.Kunst
Bojan Vuletić: Expedition ins Reich ungewohnter Klänge
Im Kit-Kunsttunnel am Düsseldorfer Mannesmann-Ufer lädt Bojan Vuletić zu einer Klangreise ein. «The space between your ears» zeigt sieben Installationen zwischen Musik, Sound Art und Gegenwartskunst. Sie ermöglichen eine Expedition in ein Reich ungewohnter Klänge. Harmonisches und Dissonantes, Vertrautes und Experimentelles, meditative Rhythmen wie in der Arbeit «Within» und rasante Tonfolgen wie in «Hunt (this wooden slavery)» – all das und weit mehr findet sich in den Werken des Komponisten, der 1971 in Belgrad geboren wurde und seit langem in Düsseldorf lebt.
Bojan Vuletić und Dejan Sarić: Klanginstallation «Doppler, 1» | Foto: Dejan SarićKunst
Dem Sehsinn Futter geben. Die Düsseldorfer Akademie-Galerie zeigt eine Werkübersicht von Dieter Krieg
Bald ein Vierteljahrhundert lehrte Dieter Krieg an der Kunstakademie Düsseldorf. In dieser Zeit vermittelte der Maler und Konzeptkünstler (1937–2005) zahlreichen Studenten das handwerkliche und mentale Rüstzeug für eine Künstlerkarriere. In der Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung ist jetzt eine Werkübersicht mit Arbeiten von Krieg zu sehen.
Dieter Krieg: Skulpturengruppe »Drei Teddybären« und Bilderserie »gut für die Aug’n« | Foto: Akademie Galerie Düsseldorf/Kai Werner SchmidtKunst
Antwerpens Tempel der schönen Künste feiert ein grandioses Comeback nach aufwendigem Umbau
Seit 2011 war das Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen (KMSKA) nicht fürs Publikum zugänglich. Die Renovierung des Stammhauses, dessen Anpassung an heutige technische Standards, eine deutliche Erweiterung der Ausstellungsfläche und eine Neugestaltung der Dauerschausammlung, all das nahm viel Zeit und Geld in Anspruch. Dem neuen KMSKA gelingt der Spagat zwischen Altmeister-Tempel und Eventstätte.
»De Tien«: Handskulptur von Christophe Coppens im Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen (KMSKA) | Foto: Karin Borghouts