Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind

Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kunst
Ausstellung „Heilung der Erde“ in der Kunsthalle: Schamanen am Grabbeplatz
50 Jahre deutsch-mongolische Freundschaft wollen gefeiert werden. Die Kunsthalle Düsseldorf gratuliert mit der Ausstellung »Heilung der Erde«. 2025 ist die Schau im Dschingis-Khan-Nationalmuseum in Ulaanbaatar zu sehen. Beim Ausstellungsmotto standen mongolische Tugenden Pate: vor allem Naturnähe und eine tiefe spirituelle Verbindung zu Mutter Erde, die von Geistern durchwaltet ist.
Arbeiten von Nomin Bold in der Ausstellung »Heilung der Erde. 50 Jahre Deutsch-Mongolische Freundschaft« | Foto: Katja IllnerKunst
Paradies an der Nordsee
Auch als James Ensor internationale Anerkennung genoss, blieb Ostende Lebens- und Arbeitsmittelpunkt des Malers. So macht es Sinn, dass eine der vielen Ausstellungen, die zum 75. Todestag des Belgiers gezeigt werden, der Liebe zu seiner Heimat gewidmet ist: »Ostende, Ensors imaginäres Paradies« ist in den Venezianischen Galerien an Ostendes Strandpromenade zu sehen.
James Ensor: »Ansicht von Mariakerke«, 1901 | Foto: Adri Verburg, Public DomainKunst
Einfallsreich frisiert: Neustrukturierte Dauerausstellung im Kunstpalast
Dauerschausammlungen gleichen in manchen Museen Vorstufen zur Ewigkeit. Nicht so im Düsseldorfer Kunstpalast: Schon nach sechs Monaten hat das Museum seinem ständigen Rundgang eine Metamorphose verpasst. Nicht wegen schlechter Performance. Vielmehr wollen Generaldirektor Felix Krämer und sein Team Wahrnehmungsroutinen vermeiden, frische Impulse setzen und Neuerwerbungen ins Rampenlicht rücken – darunter Arbeiten von Amalie Bensinger, Anton Henning oder Heinz Josef Klaaßen.
Zwei großformatige Gemälde von Andreas Achenbach („Der Fischmarkt von Ostende“, links) und Arthur Kampf („Die letzte Aussage“) ziehen nun die Blicke auf sic | Foto: Andreas Endermann/KunstpalastKunst
Textilkunst-Ausstellung im Tunnel: Der Stoff, aus dem die Märchen sind
Im Tunnel unter der Düsseldorfer Rheinuferpromenade spinnen vier Künstler einen roten Faden, der Bilder und Installationen erschließt. Die KIT-Ausstellung „Der rote Faden – Follow the Thread“ präsentiert textile Arbeiten von Viki Berg, Sofía Magdit Espinoza, Hyunjin Kim und Erik Mikaia. Bei der Themenschau handelt es sich um das krönende Finale des Volontariats von Jessica Gilles. Überzeugend ihre Idee, den Begriff „Anschauungsstoff“ beim Wort zu nehmen: Die filigranen Materialien kommen in dem von rohen Betonwänden geprägten Tunnelambiente besonders wirkungsvoll zur Geltung.
Viki Berg inmitten ihrer KIT-Installation »Monster Garden« | Foto: Ivo FaberKunst
Schönliniger Luxus
Im frühen 20. Jahrhundert war das von Ursulinenschwestern betriebene Mädchenpensionat im belgischen Onze-Lieve-Vrouw-Waver nicht bloß eine Schule, in die begüterte Eltern aus aller Welt ihre Kinder schickten. Mit dem Wintergarten konnten die Nonnen überdies ein Spitzenwerk der Belle Époque vorweisen. Nach zweijähriger Restaurierung ist der Jugendstilsaal wieder für das Publikum zugänglich.
Wintergarten der Ursulinen | Foto: Paul JordensKunst
Architektur-Ausstellung an der Hansaallee Düsseldorf. Farbe ist manchmal unberechenbar
Die Farbigkeit von Gebäuden findet in der Regel nur Beachtung, wenn kecke Töne die herkömmliche neutrale Palette aufmischen. Eine Düsseldorfer Ausstellung des Vereins Baukultur NRW hält dagegen: Hier ist Farbe in allen Abstufungen Trumpf. „380–780 nm. Farbe in Architektur und Stadt“, so lautet der Titel der Schau, die der Kölner Architekt und Ausstellungsmacher Martin Sinken als Kurator in Szene gesetzt hat. Er präsentiert unter anderem Gebäude oder ganze Stadtteile, deren dezidierte Farbgebung einen Prozess in Gang brachte: Manchmal eine Wendung zum Guten, wenn dort, wo zuvor monochrome Betonödnis herrschte, bunte urbane Vielfalt sprießt. Meist jedoch einen Konflikt, weil Anwohner oder Verwaltungen mit Unmut auf das Facelifting der Häuserwand reagieren.
Farbige Fassaden in der Otto-Richter-Straße in Magdeburg | Foto: Magdeburger PlatteKunst
Sportliche Herausforderung: Andreas Slominskis Ausstellung »Wohnorte gegen Geburtsorte« im Museum Folkwang
Als flankierende Maßnahme der Fußball-EM will Andreas Slominski im Stadion von Rot-Weiss Essen das gesamte Spielfeld als Bildträger einer »Kreidezeichnung« in Beschlag nehmen. Damit dieses Stück Land Art Realität wird, müssten allerdings 154 Säcke (à 25 Kilogramm) herbeigeschafft werden. Eine sportliche Herausforderung – selbst für einen wie Slominski, der beinahe schon routiniert Unmögliches möglich macht. Sollte die Stadion-Utopie in der Abseitsfalle landen, winkt Trost im Museumsshop des Essener Museum Folkwang: Dort kann man als Souvenir handliche Tütchen mit »Elfmeterkreide« von Andreas Slominski erwerben. Außerdem zeigt das Museum dessen Plakatserie »Wohnorte gegen Geburtsorte«, von Slominski autorisiertes »EM-Brot« sowie ein Fußballtor, das der Künstler in einem der kleinen Lichthöfe aufgestellt hat.
Andreas Slominski: »Fußballtor« | Foto: © Andreas Slominski, Foto Jörg RestorffKunst
Geheimtipp. Ausstellung »Das Ende der Mythen« im Käthe Kollwitz Museum in Koekelare
Im belgischen Käthe Kollwitz Museum erinnern fünf Künstler aus Halle und Quedlinburg an die mörderische Schlacht von Verdun. Zugleich versteht sich die Schau »Das Ende der Mythen« als Beitrag zum zehnjährigen Bestehen des Museums in Koekelare. Das Haus am Sint Maartensplein 15 präsentiert Werke der Kollwitz, bringt sie mit zeitgenössischer Kunst in Verbindung und legt ein besonderes Augenmerk auf ihren Sohn Peter. Er starb in der Ersten Flandernschlacht, die im Oktober und November 1914 zwischen deutschen und alliierten Truppen in der Region der belgischen Kanalküste ausgetragen wurde. Peter Kollwitz, der schon am ersten Tag seines Fronteinsatzes fiel, ist in der Nähe von Koekelare begraben, auf dem deutsche Soldatenfriedhof Vladslo.
Katrin Ruhnau: Schießbude | Foto: © Käthe-Kollwitz-Museum Koekelare