Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind
Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Lifestyle
Tempo! Tempo!
Wer Gent ausschließlich mit historischen Bauwerken in Verbindung bringt, verkennt, dass die zweitgrößte Stadt Flanderns auch eine junge Seite hat. Dazu trägt einerseits die Universität bei. Andererseits hat sich Gent als »Europäische Jugendhauptstadt 2024« (EYC) auf die Fahnen geschrieben, der Jugendkultur ein Forum zu bieten, das sich über die gesamte Stadt erstreckt. Das Asfalt-Festival kommt da wie gerufen. An drei Tagen kann man in Gent rund 20 Street-Sport-Arten erleben und zudem in verschiedene Bereiche der Urban Culture eintauchen. Wettkämpfe, Showcases, Ausstellungen, Vorführungen und Workshops gehören zum Programm, das sich über fünf grüne Zonen in Gent erstreckt.
Kunst
Dadaistinnen erfanden die Kunst neu – eine Schau rehabilitiert Frauen, die in der Blütezeit des Dadaismus in die zweite Reihe gedrängt wurden
In den 1920er-Jahren lief sie in bizarrem Aufzug als »lebende Skulptur« durch New York. Man Ray und Marcel Duchamp drehten einen Kurzfilm über sie – dessen einziger Gegenstand war die Rasur ihres Schamhaars. Provokation war ihr ein und alles. Elsa von Freytag-Loringhoven verkörpert den rebellischen Geist des Dadaismus wie kaum eine andere Künstlerpersönlichkeit dieser Bewegung, die 1916 in Zürich aus der Taufe gehoben wurde. Die extravagante Deutsche steht jetzt im Rampenlicht einer Dadaismus-Ausstellung, die das Arp Museum Bahnhof Rolandseck zeigt. »der die DADA. Unordnung der Geschlechter«, so lautet der Titel der mit rund 200 Exponaten bestückten Schau – die Dada-Zentren Zürich, Berlin, Köln, Paris und New York dienen als Orientierungspunkte, um die Stoff-Fülle zu bändigen.
Kunst
Collagierte Welt
Der Dadaismus rebellierte gegen alles – auch gegen die starre Rollenzuschreibung von Mann und Frau. Das kreative Potenzial, das der dadaistischen »Unordnung der Geschlechter« entsprang, enthüllt jetzt eine Ausstellung im Arp Museum Rolandseck. Sie lenkt das Augenmerk auf die bislang unterschätzten Dada-Frauen. Zwar sind auch die Herren der dadaistischen Schöpfung vertreten in dieser breitgefächerten Übersicht; allerdings erscheinen sie hier eher als Wegbegleiter denn Wegbereiter. Als prima inter pares hingegen beherrschen Dadaistinnen wie Sophie Taeuber-Arp, Elsa von Freytag-Loringhoven, Emmy Hennings oder Hannah Höch die Ausstellungsbühne des Richard-Meier-Baus.
Kunst
Kuschelkunst und Klangschalen: Wie Gegenwartskunst die Entfremdung von der Welt überwinden will
Zurück zur Natur, hinein ins Museum: Eine Ausstellung im Museum Frieder Burda in Baden-Baden will die Entfremdung von der Welt mit Gegenwartskunst überwinden. Präsentiert werden Installationen von Bianca Bondi, Julian Charrière, Sam Falls und Ernesto Neto. »I Feel the Earth Whisper«, so der Titel der von Patricia Kamp und Jérôme Sans kuratierten Schau, versteht sich als »klangvolle Liebeserklärung an unsere Erde«. Zugleich ist es eine Liebeserklärung an Frieder Burda. Der Sammler, der vor fünf Jahren in seiner Heimatstadt starb, hat mit seinem Museum, als »Juwel im Park« gerühmt, ebenfalls Naturnähe demonstriert. Lebt der noble Bau des US-Architekten Richard Meier doch nicht zuletzt von seiner großflächigen Durchfensterung, die das Wechselspiel von Licht und Natur ins Innere holt.
Kunst
Märchenwelt mit starken Frauen: Kiki Smith im Arp Museum Bahnhof Rolandseck
In ihren Werken entwirft Kiki Smith einen Kosmos, der universal und persönlich zugleich anmutet. Dort bilden Sonne, Mond und Sterne ein harmonisches Bündnis mit Menschen, Tieren und Pflanzen. Eine Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck präsentiert jetzt mehr als 50 Arbeiten der Künstlerin. Neun Wandteppiche stehen im Zentrum der Ausstellung, die nach der Premiere in Remagen nach Podgorica, Hauptstadt von Montenegro, und ins schwedische Malmö wandert. Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien runden die Werkübersicht der in New York lebenden Künstlerin ab.
Kunst
Umgenutzt, nicht ungenutzt
Die christlichen Kirchen in Deutschland verlieren immer mehr Mitglieder. Eine der Folgen: Viele der Gotteshäuser sind entweder zu groß oder völlig entbehrlich. Was tun mit den Monumenten, die als Denkmale des Glaubens keine Zukunft haben? Eine Ausstellung des Museums der Baukultur NRW zeigt Alternativen auf. Die Schau »Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels« ist in der Heilig-Geist-Kirche in Essen-Katernberg zu sehen.
Kunst
Surreales, Schminke und Satire
Der 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor (1860-1949) gibt Anlass, den Symbolisten, der an der Schwelle der Moderne steht, zu feiern. In seiner Heimatstadt Ostende und in Brüssel gab es bereits eine Reihe von Ensor-Ausstellungen. Jetzt zieht Antwerpen nach, und zwar durch vier bemerkenswerte Sonderausstellungen. Präsentiert werden sie im Königlichen Museum der Schönen Künste (KMSKA), dem ModeMuseum (MoMu), dem FOMU – Fotomuseum und dem Museum Plantin-Moretus. Wer den Künstler inspirierte, wird in diesen Präsentationen ebenso dargelegt wie die Einflüsse, die der Avantgardist auf nachfolgende Generationen ausgeübt hat.
Kunst
Originale an Originalschauplätzen
Was die Fläche angeht, ist Flanderns Kunstlandschaft überschaubar. Nahezu unerschöpflich dagegen der Reichtum der Kunst, den die belgische Region zu bieten hat. »Flämische Meister in situ« erschließt Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart unter topographischen Aspekten. Verschiedene Touren führen zu jenen Orten, wo Kunst zu Hause ist. Wer eine kuratierte Auswahl bevorzugt, sollte den fünf »Meistertouren« folgen. Die belgische Nordseeküste etwa ist Schauplatz der Tour »Meister am Meer«. Auf Künstler übt das Meer mit seiner grandiosen Weite und dem Spiel der Wellen eine besondere Faszination aus.