Texte, die in Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind
Diese Auswahl versammelt eine Reihe meiner Artikel, erschienen unter anderem im Magazin »kultur.west«, der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Monopol« dem »boesner Kunstportal« und der »Rheinischen Post«. Kunst, Architektur und Design, Kultur und Geschichte bilden den Schwerpunkt.
Kunst
Lesarten der Welt. 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich: Festjahr in Greifswald, Jubiläumsausstellungen in Hamburg, Berlin und Dresden
Am 5. September 1774 wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren. Der 250. Geburtstag des Romantikers ist Anlass für ein Festjahr in seiner Heimatstadt. Und nicht nur das: Mit drei Ausstellungen demonstrieren die Hamburger Kunsthalle, die Alte Nationalgalerie in Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dass der Landschaftsmaler all jenen viel zu sagen hat, die auf der Suche sind: nach dem Schönen und Bedeutsamen in der Kunst, vielleicht sogar nach dem Sinn des Lebens. Wer nach einem Leitmotiv im Werk Caspar David Friedrichs sucht, wird schnell fündig: Der Tod spielt eine tragende Rolle auf der Bühne seiner Malerei – und im wirklichen Leben. Doch war der Romantiker kein perspektivloser Schwarzseher, sondern ein tiefgläubiger Christ.
Kunst
Familienaufstellung mit Maria. Karin Kneffels neue Serie «Face of a Woman, Head of a Child» in Kleve
Marienbilder der Spätgotik standen Pate bei Karin Kneffels jüngster Serie «Face of a Woman, Head of a Child». In den als Diptychon angelegten Porträts holt die Düsseldorfer Malerin die Madonna und das Christuskind auf die Erde. Fotografien von Madonnen des 15. und 16. Jahrhunderts bilden die Ausgangsbasis von Kneffels Serie „Face of a Woman, Head of a Child», die im Museum Kurhaus Kleve gezeigt wird.
Kunst
Gipfeltreffen in Wuppertal. Eine Ausstellung im Von der Heydt-Museum fragt danach, was Pablo Picasso und Max Beckmann verbindet – und was sie trennt
Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und das Sprengel Museum Hannover haben sich zusammengetan, um eine Ausstellungsallianz zwischen zwei außergewöhnlichen Künstlern zu stiften. Die Schau «Pablo Picasso | Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt» synchronisiert die Lebensläufe der beiden nahezu Gleichaltrigen – Picasso lebte von 1881 bis 1973, Beckmann von 1884 bis 1950. Die Ausstellung arbeitet Verbindendes und Trennendes ihrer künstlerischen Haltungen heraus. Und sie sucht nach Parallelen, was Ikonographie und Stil ihrer Malerei angeht.
Kunst
Prüfstein der Malerei: James Ensor und das Stillleben
Mehr als 200 Stillleben hat James Ensor gemalt. Dabei erwies sich der belgische Künstler (1860–1949) als Grenzgänger zwischen akademischer Tradition und Moderne. Das Ostender Museum Mu.ZEE widmet sich der Entwicklung des Stilllebens in der belgischen Malerei zwischen 1830 und 1930. James Ensor, dessen 75. Todestag 2024 begangen wird, spielt dabei die Hauptrolle. Mit der Schau beteiligt sich das Mu.ZEE am Jubiläumsjahr zum 75. Todestag des Künstlers. Gefeiert wird das Jubiläum 2024 in Ostende, Antwerpen und Brüssel mit zahlreichen Ausstellungen und anderen Aktivitäten.
Kunst
Fotoausstellung der Bochumer Situation Kunst: Atelier im Stahlwerk
Der Fotograf Dirk Reinartz hat Entstehungsprozess und Gestalt zahlreicher Skulpturen von Richard Serra dokumentiert. Zum 85. Geburtstag des Bildhauers sind die Aufnahmen im Kubus der Stiftung Situation Kunst zu sehen. Was bei der Ausstellung verblüfft: Während Richard Serra tonnenschwere Stahlzylinder und Stahlblöcke in den Raum wuchtet, sind die werkbegleitenden Fotos geradezu winzig. Anders als manch ein Fotokünstler, der sein Heil im Blow-up sucht, begrenzte Dirk Reinartz seine analogen Schwarz-Weiß-Fotografien auf ein intimes Format. Effekthascherei war ihm ein Gräuel.
Kunst
Schwarzes Quadrat, schwarzer Humor. Der Dortmunder HMKV präsentiert das slowenische Kollektiv Irwin und fragt nach dem Wesen der Kunst
1983 erblickte das Kollektiv Irwin in Ljubljana das Licht der Kunstwelt. Zum vierzigjährigen Bestehen der Gruppe präsentiert der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) eine Präsentation und stellt eine Gretchenfrage: Was ist Kunst? Als historischer Ankerpunkt spielt Kasimir Malewitschs Bild «Das Schwarze Quadrat» eine wichtige Rolle in der Irwin-Strategie. Das 1915 entstandene Viereck führt die Malerei auf ihren Nullpunkt zurück. In der Werkübersicht gibt es sogar ein eigenes Kapitel, das die Ausstellungsmacher «Hommage(n) an das (schwarze) Quadrat» betitelt haben.
Kunst
James Ensor als Pionier der Moderne
Unter den kunsthistorischen Jubiläen sticht 2024 ein Ereignis heraus: Der 75. Todestag des belgischen Malers James Ensor gibt Anlass, den Symbolisten, der an der Schwelle der modernen Malerei steht, neu zu entdecken. Vor allem Ostende und Antwerpen laden dazu ein. Was die Hauptausstellungen angeht, so setzt das Ostender Kunstmuseum aan Zee (Mu.ZEE) den ersten Akzent mit der Präsentation «Rose, Rose, Rose à mes yeux! James Ensor und das Stillleben in Belgien 1830–1930» (16. Dezember 2023 bis 14. April 2024). Mit Selbstporträts, die das Ensor-Haus in Ostende vom 21. März bis 16. April 2024 zeigt, rückt ein weiterer zentraler Aspekt seines Schaffens in den Blickpunkt. Zeitlebens hat sich der Künstler selbst befragt, Rollen ausprobiert, um die Facetten seiner Persönlichkeit malerisch auszuloten.
Kunst
Mensch, Maria: Karin Kneffel im Museum Kurhaus Kleve
Für ihre aktuelle Serie «Face of a Woman, Head of a Child» hat sich Karin Kneffel von spätgotischen Mariendarstellungen inspirieren lassen. Im Format des Diptychons gehen Mutter und Kind auf Distanz. Das Museum Kurhaus Kleve präsentiert die Doppelporträts in einer Ausstellung. Weil sich die Malerin auf die Gesichter konzentriert und die christlichen Attribute weglässt, erscheint Maria als Mensch, nicht als göttliches Wesen. Anders als bei den Madonnen der Gotik, in denen gern das Mütterliche, Fürsorgliche betont wird, fehlt in den Bildern Kneffels die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Das Diptychon zergliedert das Paar, isoliert es auf separaten Tafeln im Mittelformat – Tuchfühlung suchen Mutter und Kind eher zum Betrachter als zueinander.